Eine gute Seele in der Abteilung Stadtbeleuchtung, von der die alten Kollegen noch immer mit Hochachtung sprechen.
Erich Riethausen
Und noch ein alter Kollege
Wolfgang Bloch
(Nachfolgende Bilder zum Vergrößern anklicken)
Abteilung Stadtbeleuchtung, Ausflug zum Wörlitzer Park 1972
Mitarbeiter der Abteilung Stadtbeleuchtung 1973 auf dem Betriebshof am Domplatz
Mitarbeiter der Abteilung Stadtbeleuchtung 1985 auf dem Betriebshof am Domplatz
Der frühere Sitz der Abteilung Stadtbeleuchtung hinter der Dompropstei
Martin und Achim 1985 mit der DL16 auf dem Domplatz und in Farbe ein paar Jahre später am Knoten 10
Messe der Meister von Morgen -MMM-
Die Abteilung Stadtbeleuchtung hatte viele MMM-Exponate vorzuweisen. Einige waren recht einfach, andere wieder anspruchsvoll und eines wurde sogar zum Patent
angemeldet.
Wegen der manchmal zu einfachen Exponate wurde die MMM scherzhaft auch Max-und-Moritz-Messe genannt. Böse Zungen behaupteten auch, die Buchstaben
sind verkehrt herum geschrieben. Es heißt eigentlich WWW - Wir wurschteln weiter :-) Aber bei der MMM wurden die Jugendlichen gefordert ihren Kopf anzustrengen.
Es hat ihnen für das spätere Leben viel Erfahrung mit auf den Weg gegeben. Heute heißt es Jugend forscht. Dann kann die MMM also nicht verkehrt gewesen sein :-)
Bevor die Computer das Zeitalter der Technik bestimmten, der erste Verkehrsrechner wurde in Halberstadt im Jahre 1995 in Betrieb genommen,
wurden einige städtische Anlagen durch selbstentwickelte Elektronik betrieben. Zum damaligen Zeitpunkt entsprach diese Technik dem derzeitigen Standard.
Alles noch mit Transistortechnik, teilweise aber bereits integrierte Schaltkreise aber immer noch viele diskrete Bauelemente. Das hatte auch einen Vorteil,
man konnte noch selber entwickeln, bauen und reparieren.
Leider entstanden die Bilder erst kurz vor dem Abriß des Gebäudes. Da war die Technik schon lange nicht mehr in Betrieb, die Abdeckungen fehlten und teilweise auch
einige Komponenten. Man hätte eben doch mehr fotografieren sollen, vor allem rechtzeitig, als noch alles heile war und i.O. aussah.
Die städtischen Uhren, die damals noch über Kabel von einer mechanischen Mutteruhr versorgt wurden, bekamen einen quarzgenauen Taktgeber (blauer Kasten).
Die Ampelanlagen wurden ebenfalls quarzgenau getaktet. Außerdem wurden sie über ein 30 adriges Kabel nicht nur fernversorgt, sondern konnten auch überwacht werden.
Der Betriebszustand konnte auf dem Stadtplan erkannt werden. Ein- und Ausschaltung erfolgte über eine Lochstreifenschaltuhr. Die Leuchtdioden auf dem Stadtplan,
die den Betriebszustand der Lichtsignalanlagen anzeigten, wurden mit einem elektronischen Schrittschaltwerk abgefragt. Verschiedene Tonhöhen zeigten den Betriebszustand
der LSA an, die dann von jedem beliebigen Telefon abgefragt werden konnten. So war die Technik vor 30 Jahren. Das funktionierte auch. Natürlich ist es heute mit Computern
komfortabler.
Aber nach und nach finden sich doch noch ein paar alte Bilder im Fundus. Hier eine Aufnahme von der LSA-Überwachung in Funktion. Bei LSA in Betrieb leuchten entsprechende gelbe LED. Fällt eine LSA aus, wird die
zugehörige LED dunkel und gleichzeitig zeigt eine rote Lampe, daß ein Fehler vorliegt. Um das Servicepersonal darauf aufmerksam zu machen, ertönte ein Rasselwecker. Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen das am
Beispiel der LSA am Knoten 3 (Milchbar).
Um die KFZ-Belegung zu ermitteln, wurde eine automatische Zählstelle errichtet. Somit war es möglich an den wichtigsten Knotenpunkten Fahrzeuge zu zählen. Dazu kamen
Induktionsschleifen in die Fahrbahn oder wurden nachträglich aufgeklebt.
An drei LSA-geregelten Knotenpunkten wurde der fließende Verkehr mit Videokameras TFK 500 überwacht. Leider gibt es davon auch nur noch eine Aufnahme die das Testbild zeigt. Die Kameras befanden sich in den Reglertürmen von denen früher die LSA geregelt wurden, bzw. auf einem Ausleger an dem ein Geschwindigkeitssignalgeber montiert war, der für die "Grüne Welle" die Richtgeschwindigkeit vorgab. Hier am Knoten 2 war das für die Friedenstraße 40 km/h für den anfahrenden Pulk und 50 km/h für die letzten KFZ im Pulk. In einigen Straßen war das 50 km/h und 60 km/h. Damit ließen sich die "Grünen Wellen" besser realisieren als heute mit 30 km/h. Auch war da der Schadstoffausstoß geringer.
Der Arbeitsumfang der Abteilung Stadtbeleuchtung umfaßte Neubau und Reparatur von Beleuchtungsanlagen. Installation in Gebäuden die
dem Rat der Stadt gehörten. Projektierung, Errichtung, Wartung und Instandsetzung von Lichtsignalanlagen. Unterhaltung von Stadtuhren und Springbrunnen. Kurz gesagt alles, was
irgendwie mit Strom zusammenhing. Diese Arbeiten wurden auch für andere Orte in der Umgebung durchgeführt. Das war nicht nur in den Dörfern des Kreises Halberstadt, sondern
auch in denen der Kreise Oschersleben, Quedlinburg, und Wernigerode. Oschersleben selbst wurde in der Woche zweimal angefahren.